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1423. Dez. 16. Liegnitz.

Herzog Ludwig verpflichtet sich, 400 Mark Böhm. Gr., welche die Stadt für ihn an Agnes, Ehefrau des Georg Unru zu zahlen übernommen hat, am nächsten Maartinstage zu bezahlen.

Wir Ludowig von gotes genaden herczog in Slesien czu Legnicz vnd zum Brige bekennen vnd thun kunth offinlich mit desem brife allen den, dy en sehen adir horen lesen, daz vnsir liben getrawen burgermeister vnd ratmanne vnsir stad Legnicz vns zu sundirlichem dinste, beheglichkeyt vnd wolgefallin zu vnsir merklichen notdorfft, der togensamen frawen Agnithen, Georgen Vnrwns eeliche hausfraw vnd eren erben vor vns globit haben vor virhundirt mark guter Behemischer groschen Polnischer czal, dy wir en beczalen sullen vff den nestkomen sant Martini tag vnd dorvmb so globen wir en den obgenanten vnsirn liben getrawen, den, dy nu sint vnd in czukunfftigen czeiten werden, vnsirn fürstlichen trawen vnd an alle argelist, das wir sie des obgenanten globdis vnd geldis vff den egenanten tag gutlich entledigen, freyen vnd losen wollen, vnd ap wir des nichten teten, do got vor sey, so globen wir en vor vns vnd vnsir erben erben vnd nachkomen erbherren czu Legnicz wegen, das danne czu stund das malczgelt, das vns vormols vnsir burger der egenanten vnsir stad von eren malczen gemeinlich gegebin habin, abegeen sal, vorbasmer nymmer gegebin noch von en vffgenomen werden vnd dy fure zu vnd abe, in vnd aus vnsirn molen sal demnoch gleicherweise ewiklichen bleyben besteen vngehindirt; auch ap sie denne nicht freyheten icht czinse von des selbigen geldis wegen vff vnsir egenanten stad czinse vorkeuffin musten, das sal sein yczund als denne vnd denne als iczund von vnsir befelung, gunst vnd irleubunge vnd globen en auch dy czu haldin, iu allen globden, puncten vnd artikeln, als sie sy danne von der stad wegin vorschreiben werdin vnd zu gebin gloubin. Dorczu befelen wir en vnd heissen sie vnd wellin, ap wir sie vff den tag, als denne vorgeschriben stet, nicht ledigten, das sie danne czustund gemeinlich von vnsir egenanten stat meteburger vnd inwoner dy do brewen wellin einen groschen von iczlichem malcze enpfoen vnd vfnemen sullin vnd hebin mogen, domete vnd douon sie von der obge-nanten stad wegin dy czinse, ap der keine von des obgenanten geldis wegin vff die egenante vnsir stad vorkaufft werdin, gebin sullin vnd das furbasz mogin richtin, vnd globin en auch, ap wir sie als danne obgeschreben stet, nichfen lösten, das danne von staten der holczczoll an vnsir obgenanten stat burger abegeen sal, also das her danne von der stad meteburger sal danne ewiklich vorbas mer nymmer gegebin, noch vff genomen werdin, sundir das sie all ir holcz frey vnd losz ausz vnd in furen mogin, vnd sullin gancz vngehinderth in crafft dises briues. Vnd das alle obgeschriben sache vnd globde von vns, vnsern erbin vnd nochkomen erbherren czu Legnicz stete vnd gancz gehalden werden, haben wir en czu rechtem bekentnisz vnsir sigel an disen briff lassen hengin. Gebin zu Legnicz am dornstage noch sant Lucie, noch Cristus geborth virczenhundirt vnd dornoch in dem dreyvndczwenczigisten jare. Dobey sint gewest vnsir liben getrawen herre Nickel Stewicz, ritter, Gorge Ynrwe, Heincze Pozor, Polcz von Hoberg, her Johannes vom Sagan, thumherre zu Legnicz vnd Johannes Bawde vnsir schreyber, dem diser briff befolen warth.

Bitschens Privilegb. f. CLII.

Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455 - Herausgegeben dr Friedrich Wilhelm Schirrmacher - Liegnitz 1866